Mietvertrag im Überblick – Vertragsarten und rechtliche Vorgaben

Ein Mietvertrag bildet die rechtliche Grundlage jedes Mietverhältnisses. Doch Mietvertrag ist nicht gleich Mietvertrag: Ob Staffelmiete, Indexmiete oder digitaler Vertragsabschluss – für Vermieterinnen und Vermieter ist entscheidend, die richtige Form zu wählen und alle rechtlichen Vorgaben einzuhalten.
Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Vertragsarten, rechtliche Hinweise und praktische Hilfen rund um das Thema Mietvertrag.

Diese Seite dient als zentrale Anlaufstelle rund um das Thema Mietvertrag. Von hier aus gelangen Sie direkt zu allen relevanten Unterseiten, erhalten rechtliche Orientierung und finden praktische Checklisten für Ihre Vermietung.

Arten von Mietverträgen

Im Mietrecht haben sich verschiedene Vertragsformen etabliert. Jede bringt eigene Vorteile, rechtliche Rahmenbedingungen und Risiken mit sich.

Staffelmietvertrag

Ein Staffelmietvertrag legt schon bei Vertragsabschluss fest, zu welchen Zeitpunkten und in welcher Höhe die Miete steigt. Für Vermieterinnen und Vermieter bietet das Planungssicherheit – allerdings sind enge gesetzliche Vorgaben zu beachten.

Indexmietvertrag

Beim Indexmietvertrag richtet sich die Miete nach der Preisentwicklung des Lebenshaltungskostenindex. Diese Vertragsform ist vor allem bei langfristigen Mietverhältnissen beliebt, erfordert jedoch regelmäßige Anpassungen und transparente Kommunikation mit den Mieterinnen und Mietern.

Befristeter Mietvertrag

Ein befristeter Mietvertrag läuft zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch aus. Diese Variante ist nur unter bestimmten rechtlichen Voraussetzungen zulässig – etwa bei geplanter Eigennutzung oder Sanierung.

Untermietvertrag

Ein Untermietvertrag ist sinnvoll, wenn nur ein Teil der Wohnung überlassen wird. Vermieterinnen und Vermieter sollten dabei klare Regelungen zu Nutzung, Dauer und Haftung treffen.

Digitaler Mietvertrag

Digitale Mietverträge werden zunehmend Standard. Sie ermöglichen eine elektronische Unterzeichnung und beschleunigen die Vermietungsprozesse. Wichtig ist, dass die digitale Signatur den gesetzlichen Anforderungen genügt.

Möchtest du tiefer in das Thema eintauchen? Hier findest du alle wichtigen Informationen zum Digitalen Mietvertrag.

Zeitmietvertrag (befristeter Mietvertrag)

Ein Zeitmietvertrag ist eine Variante des Mietvertrags, die von Anfang an auf eine bestimmte Laufzeit begrenzt ist. Nach Ablauf der vereinbarten Mietzeit endet das Mietverhältnis automatisch, ohne dass es einer Kündigung bedarf. Diese Form ist jedoch nur zulässig, wenn der Vermieter oder die Vermieterin bei Vertragsabschluss einen rechtlich anerkannten Befristungsgrund schriftlich angibt – etwa Eigenbedarf nach Ende der Mietzeit, geplante umfangreiche Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen oder eine vorgesehene Nutzung der Wohnung als Dienst- oder Werkswohnung.
Fehlt ein zulässiger Befristungsgrund oder ist dieser nicht ausreichend konkret beschrieben, gilt der Vertrag rechtlich als unbefristet. Daher sollte der Befristungsgrund im Vertragstext präzise und nachvollziehbar formuliert werden.

Wer einen rechtssicheren Zeitmietvertrag abschließen möchte, findet eine geprüfte Vorlage für einen befristeten Mietvertrag zum Download auf schluesseluebergabeprotokoll.de. Dort steht ein vollständiger Mustervertrag mit allen erforderlichen Formulierungen für die Befristung nach § 575 BGB bereit.

Rechtliche Grundlagen

Alle Mietverträge unterliegen den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Neben den allgemeinen Vorschriften zum Mietrecht (§§ 535 ff. BGB) sind insbesondere die Regelungen zu Mieterhöhungen, Kündigungen und Nebenkosten relevant.
Auch scheinbar kleine Formulierungen können große rechtliche Wirkung entfalten – daher sollten Vermieterinnen und Vermieter nur geprüfte Vertragsmuster verwenden oder sich bei Unsicherheit beraten lassen.

FAQ – Häufige Fragen zum Mietvertrag

Muss ein Mietvertrag immer schriftlich abgeschlossen werden?

Nein – auch ein mündlicher Mietvertrag ist grundsätzlich wirksam. Aus Beweisgründen empfiehlt sich jedoch immer die Schriftform.

Welche Angaben muss ein Mietvertrag enthalten?

Ein Mietvertrag sollte alle wesentlichen Vertragsbestandteile – sogenannte Essentialia negotii – enthalten. Dazu gehören die genaue Bezeichnung der Mietparteien, die Anschrift und Beschreibung der Mietwohnung, die Miethöhe, die Nebenkostenregelung, der Beginn des Mietverhältnisses sowie die Kündigungsfristen. Fehlen zentrale Angaben, kann der Vertrag rechtlich unwirksam sein oder zu Auslegungsschwierigkeiten führen.

Kann ein Mietvertrag nachträglich geändert werden?

Ja, Änderungen sind möglich, sie müssen jedoch schriftlich erfolgen und von beiden Vertragsparteien unterzeichnet werden. Mündliche Absprachen sind im Streitfall schwer nachweisbar und können die Wirksamkeit gefährden. Empfehlenswert ist daher, Nachträge oder Zusatzvereinbarungen stets als Ergänzung zum ursprünglichen Mietvertrag zu formulieren.

Wann darf ein Vermieter den Mietvertrag kündigen?

Eine Kündigung ist nur unter bestimmten gesetzlichen Voraussetzungen zulässig. Typische Gründe sind Eigenbedarf (§ 573 BGB), Pflichtverletzungen des Mieters (z. B. Zahlungsverzug) oder eine wirtschaftliche Verwertung der Immobilie. Ohne berechtigten Grund kann der Vermieter nicht ordentlich kündigen. Die Kündigung muss zudem schriftlich erfolgen und begründet werden.